© Toni Rappersberger
Ein eigenartiger Titel zur Erläuterung für den Entwurf eines neuen Kompetenzzentrums einer Raiffeisenregionalbank!
Aber genau darin kommt die tiefe Verwurzelung des Unternehmens in seiner Geschichte zum Vorschein, ein Verständnis, das nichtsdestotrotz mehr Gültigkeit hat als je zuvor: Natur und Nachhaltigkeit.
Nun – da war zunächst die Analyse des Grundstücks: eine prägnante Topografie ruft nach einer tieferen Auseinandersetzung mit diesem Kontext. Sanft geschwungene Abhänge mit einem kleinen Teich animieren zum Formfindungsprozess. Die antizipierten Schichtlinien des Geländes werden moduliert und transformiert und so entsteht ein sanfter Schwung eines Gebäudevolumens mit einer Fügung von Ebenen, Kanten und Terrassen quasi als Resonanz auf die vorgefundenen natürlichen Gegebenheiten – das Gebäude als Schwingung der Natur.
Der smarten Form der Orientierung zur Landschaft hin steht die rationale Fassade der Eingangsseite gegenüber. Hier finden wir einen klaren Schnitt in Korrespondenz mit dem Straßenraum vor. Während die landschaftsseitige Ausrichtung eine möglichst große Abwicklung der Büroanordnungen generiert, um hier einen allseits weitläufigen Blick in die Natur zu ermöglichen, ist die Eingangsfassade als Kommunikationsfaktor angelegt, der einen einladenden Gestus ausstrahlt. Sowohl für die erste Bauphase, aber auch für die Erweiterung werden diese Qualitäten eingelöst.
Die einzelnen Programmebenen gehen sinnfällig auf die topografische Gesamtsituation ein. Das öffentliche Geschoß ist vom Niveau her auf die Lage der Straße und damit direkt auf den Zugang bezogen. Bereits beim Betreten öffnet sich der einladende Raum, der sich dann graduell in die zunehmend von Vertraulichkeit geprägten kleineren Einheiten zurückstuft. Im Obergeschoß finden wir die Geschäftsleitungsbüros bzw. Einheiten mit mehr Ruhe- und Individualitätsanspruch. Die untere Ebene ist von der Veranstaltung gekennzeichnet und hat direkten Freiraumbezug auf großzügige Terrassen hin.
Ein wichtiges Anliegen war es, im Inneren einen sogenannten Kommunikationsgenerator zu erzeugen: das Atrium. Es schafft optimale Orientierung über Blickbeziehungen, es dient der wechselseitigen Wahrnehmung und schafft damit ein Gefühl der Zusammengehörigkeit, es ermöglich über die angelagerten Wegverbindungen kurze Erschließungen und insbesondere über die giebelkreuzförmige Treppenanlage eine diagonale Vernetzung in die verschiedenen Richtungen.
Darüber hinaus ist es ein lichtdurchfluteter Raum, der auch den dort angelagerten inneren Funktionen noch Tageslicht verleiht.
Die geschwungene Bürohüfte bietet größtmögliche Flexibilität, was die möglichen Abgrenzungen von Einheiten anbelangt, sodass diese quasi fließend sich ausdehnen bzw. schrumpfen können ohne in die Verlegung zu kommen, dass z.B. ein Teil einer Funktion bei Vergrößerung plötzlich in einem anderen Flügel zu liegen kommt. Damit ist auch die Flexibilität in der Anpassung an die Partnerflächen gewährleistet. Einen ambienten Filter zu den Partnerflächen hin bietet dennoch der eingestellte Kern mit den dienenden Funktionen, sodass bei Bedarf eine gewisse Autonomie der Einheiten erzielt werden kann.
Schwingung mit der Natur – ein Aspekt, der auch für die Materialwahlund die differenziert ausformulierte Gesamtgestaltung zur Anwendung gebracht wird. Die „inneren Werte“ von Raiffeisen finden demnach geradezu metaphorisch ihren Platz: Land- und Forstwirtschaft, Natur
und Nachhaltigkeit werden über den gezielten, reichhaltigen Einsatz von Holz zum Ausdruck gebracht. Böden, teilweise Wände und Decken sind mit unterschiedlichen Holzapplikationen versehen, sodass der gesamte Innenbereich als Resonanz von Natur erlebt werden kann.
An den Stellen der Fassaden, die die Verschränkung von Innen und Außen erzeugen – an den Verglasungen – finden wir Holzlamellen als Abschattungssystem wieder. Damit werden die „inneren Werte“ auch nach außen getragen.
Nichtsdestotrotz soll die Anmutung eines modernen, zeitgemäßen Dienstleistungszentrums nicht verloren gehen. Die Wandverkleidungen der opaken Bauteile werden demnach in weiß-gelb changierenden Alucobond-Tafeln erstellt, die eine sehr robuste und langlebige Fassade darstellen. Neben der ambient eingeschriebenen, vertrauten Unternehmensfarbe entsteht über die artikulierte Horizontalität der Ausdruck eines dynamischen Partners für die Herausforderungen der Zukunft.
Schwingungen der Natur - die Resonanz des Anfangs findet ihren legitimen Widerhall auch im zukünftigen Wirken der Bank für seine Partner und Kunden.
Jahr: 2019
Projekt Ort: Wartberg ob der Aist (Oberösterreich)
Nutzung: Neubau Kompetenzcenter (Bank-, Büro- und Veranstaltungsflächen)
Bauherr: Raiffeisenbank Aist eGen
Leistungsumfang: Architekturplanung BIM
Projektteam: Pichler & Traupmann Architekten ZT GmbH
Ausführung:
Michael Wögerbauer (Projektleiter)
Adnan Balic
Ioana Constantin
Klemens Gabriel
David Guisado T.
Barbara Jarmaczki
Joachim Kess
Tibor Koczian
Bartosz Lewandowski
Elisa Mazagg
Jan N. Schöpf
Julian Straub
Milan Suchánek
Alexander Tauber
Severin Türk
Wolfgang Windt
Josef Zapletal
Wettbewerb:
Bartosz Lewandowski (Teamleiter Entwurf)
Patrik Drechsler
Anna Gulinska
Jakub Kaczmarek
Andi Schermann
Jan Niklas Schöpf
Michael Wögerbauer
Planungsbeginn: 2019
Fertigstellung: 2023
Grundstücksfläche: 3.116 m²
Bebaute Fläche: 844 m²
Nutzfläche: 3.459 m²
BGF:4.633 m² (a, b, c) a: 2.566 m²
BRI:16.662 m³ (a, b, c) a: 10.509 m³
Fotos: Toni Rappersberger, Wien
Subplaner
Statik: BETA TRAGWERK GmbH, Pregarten
Geotechnik: OÖ. Boden- und Baustoffprüfstelle GmbH, Leonding
BauKG: Tricon Wirtschaftsberatung – Baukoordination e.U., Haid
Bauphysik: TAS Bauphysik GmbH, Leonding
Brandschutz: Egger-Service, Bad Zell
HT: Mair & Stelzer GmbH, Steyr
ET: Elektro Bräutigam, St. Valentin
Fassadentechnik: Metallbau Wastler GmbH, Linz
Baufirma: Arge RB Pregarten Kapl-Swietelsky
Aber genau darin kommt die tiefe Verwurzelung des Unternehmens in seiner Geschichte zum Vorschein, ein Verständnis, das nichtsdestotrotz mehr Gültigkeit hat als je zuvor: Natur und Nachhaltigkeit.
Nun – da war zunächst die Analyse des Grundstücks: eine prägnante Topografie ruft nach einer tieferen Auseinandersetzung mit diesem Kontext. Sanft geschwungene Abhänge mit einem kleinen Teich animieren zum Formfindungsprozess. Die antizipierten Schichtlinien des Geländes werden moduliert und transformiert und so entsteht ein sanfter Schwung eines Gebäudevolumens mit einer Fügung von Ebenen, Kanten und Terrassen quasi als Resonanz auf die vorgefundenen natürlichen Gegebenheiten – das Gebäude als Schwingung der Natur.
Der smarten Form der Orientierung zur Landschaft hin steht die rationale Fassade der Eingangsseite gegenüber. Hier finden wir einen klaren Schnitt in Korrespondenz mit dem Straßenraum vor. Während die landschaftsseitige Ausrichtung eine möglichst große Abwicklung der Büroanordnungen generiert, um hier einen allseits weitläufigen Blick in die Natur zu ermöglichen, ist die Eingangsfassade als Kommunikationsfaktor angelegt, der einen einladenden Gestus ausstrahlt. Sowohl für die erste Bauphase, aber auch für die Erweiterung werden diese Qualitäten eingelöst.
Die einzelnen Programmebenen gehen sinnfällig auf die topografische Gesamtsituation ein. Das öffentliche Geschoß ist vom Niveau her auf die Lage der Straße und damit direkt auf den Zugang bezogen. Bereits beim Betreten öffnet sich der einladende Raum, der sich dann graduell in die zunehmend von Vertraulichkeit geprägten kleineren Einheiten zurückstuft. Im Obergeschoß finden wir die Geschäftsleitungsbüros bzw. Einheiten mit mehr Ruhe- und Individualitätsanspruch. Die untere Ebene ist von der Veranstaltung gekennzeichnet und hat direkten Freiraumbezug auf großzügige Terrassen hin.
Ein wichtiges Anliegen war es, im Inneren einen sogenannten Kommunikationsgenerator zu erzeugen: das Atrium. Es schafft optimale Orientierung über Blickbeziehungen, es dient der wechselseitigen Wahrnehmung und schafft damit ein Gefühl der Zusammengehörigkeit, es ermöglich über die angelagerten Wegverbindungen kurze Erschließungen und insbesondere über die giebelkreuzförmige Treppenanlage eine diagonale Vernetzung in die verschiedenen Richtungen.
Darüber hinaus ist es ein lichtdurchfluteter Raum, der auch den dort angelagerten inneren Funktionen noch Tageslicht verleiht.
Die geschwungene Bürohüfte bietet größtmögliche Flexibilität, was die möglichen Abgrenzungen von Einheiten anbelangt, sodass diese quasi fließend sich ausdehnen bzw. schrumpfen können ohne in die Verlegung zu kommen, dass z.B. ein Teil einer Funktion bei Vergrößerung plötzlich in einem anderen Flügel zu liegen kommt. Damit ist auch die Flexibilität in der Anpassung an die Partnerflächen gewährleistet. Einen ambienten Filter zu den Partnerflächen hin bietet dennoch der eingestellte Kern mit den dienenden Funktionen, sodass bei Bedarf eine gewisse Autonomie der Einheiten erzielt werden kann.
Schwingung mit der Natur – ein Aspekt, der auch für die Materialwahlund die differenziert ausformulierte Gesamtgestaltung zur Anwendung gebracht wird. Die „inneren Werte“ von Raiffeisen finden demnach geradezu metaphorisch ihren Platz: Land- und Forstwirtschaft, Natur
und Nachhaltigkeit werden über den gezielten, reichhaltigen Einsatz von Holz zum Ausdruck gebracht. Böden, teilweise Wände und Decken sind mit unterschiedlichen Holzapplikationen versehen, sodass der gesamte Innenbereich als Resonanz von Natur erlebt werden kann.
An den Stellen der Fassaden, die die Verschränkung von Innen und Außen erzeugen – an den Verglasungen – finden wir Holzlamellen als Abschattungssystem wieder. Damit werden die „inneren Werte“ auch nach außen getragen.
Nichtsdestotrotz soll die Anmutung eines modernen, zeitgemäßen Dienstleistungszentrums nicht verloren gehen. Die Wandverkleidungen der opaken Bauteile werden demnach in weiß-gelb changierenden Alucobond-Tafeln erstellt, die eine sehr robuste und langlebige Fassade darstellen. Neben der ambient eingeschriebenen, vertrauten Unternehmensfarbe entsteht über die artikulierte Horizontalität der Ausdruck eines dynamischen Partners für die Herausforderungen der Zukunft.
Schwingungen der Natur - die Resonanz des Anfangs findet ihren legitimen Widerhall auch im zukünftigen Wirken der Bank für seine Partner und Kunden.
Jahr: 2019
Projekt Ort: Wartberg ob der Aist (Oberösterreich)
Nutzung: Neubau Kompetenzcenter (Bank-, Büro- und Veranstaltungsflächen)
Bauherr: Raiffeisenbank Aist eGen
Leistungsumfang: Architekturplanung BIM
Projektteam: Pichler & Traupmann Architekten ZT GmbH
Ausführung:
Michael Wögerbauer (Projektleiter)
Adnan Balic
Ioana Constantin
Klemens Gabriel
David Guisado T.
Barbara Jarmaczki
Joachim Kess
Tibor Koczian
Bartosz Lewandowski
Elisa Mazagg
Jan N. Schöpf
Julian Straub
Milan Suchánek
Alexander Tauber
Severin Türk
Wolfgang Windt
Josef Zapletal
Wettbewerb:
Bartosz Lewandowski (Teamleiter Entwurf)
Patrik Drechsler
Anna Gulinska
Jakub Kaczmarek
Andi Schermann
Jan Niklas Schöpf
Michael Wögerbauer
Planungsbeginn: 2019
Fertigstellung: 2023
Grundstücksfläche: 3.116 m²
Bebaute Fläche: 844 m²
Nutzfläche: 3.459 m²
BGF:4.633 m² (a, b, c) a: 2.566 m²
BRI:16.662 m³ (a, b, c) a: 10.509 m³
Fotos: Toni Rappersberger, Wien
Subplaner
Statik: BETA TRAGWERK GmbH, Pregarten
Geotechnik: OÖ. Boden- und Baustoffprüfstelle GmbH, Leonding
BauKG: Tricon Wirtschaftsberatung – Baukoordination e.U., Haid
Bauphysik: TAS Bauphysik GmbH, Leonding
Brandschutz: Egger-Service, Bad Zell
HT: Mair & Stelzer GmbH, Steyr
ET: Elektro Bräutigam, St. Valentin
Fassadentechnik: Metallbau Wastler GmbH, Linz
Baufirma: Arge RB Pregarten Kapl-Swietelsky