Zurück zum Profil
Deeken Architekten

Heuerhaus

Jens Passoth, Berlin
Jens Passoth, Berlin
Ort
Lengerich, Tecklenburger Land
Gebäudekategorie
Einfamilien-, Reihen-, Wochenendhäuser
Bauvorhaben
Sanierung
Jahr der Fertigstellung
2016
Material Fassade
Putz
Ende des 19. Jahrhunderts wurde dieses Fachwerkhaus in Lengerich im Tecklenburger Land errichtet. Es diente als landwirtschaftliches Betriebsgebäude bis es 1977 entprivilegiert,  modernisiert und seit dem als Wohnung genutzt wurde. Es besteht ein kulturhistorisch bedeutsamer Zusammenhang zwischen der Landschaft mit seiner künstlich angelegten Gräfte und dem Heuerhaus. Da dieses Nebengebäude ein erhaltenswertes Ensemble mit dem nördliche gelegenen Gut Vortlage und der Wassermühle bildet, wurde der Entwurf in Zusammenarbeit mit der Denkmalpflege abgestimmt.

Bei der Sanierung der erhaltenswerten Bausubstanz wurde die äußere Gestalt des Gebäudes im wesentlichen gewahrt. Neben der Hauptwohnung wurde eine Anliegerwohnung erstellt. Die Erweiterung wurde durch den Ausbau des Dachgeschosses vorgenommen. Die Statik des Gebäudes blieb davon weitestgehend unberührt und originale Bauteile, wie der ursprüngliche Ofen oder der alte Dachstuhl blieben erhalten. An der Straßenseitigen Fassade wurden die in den 1980er Jahren eingebauten Fenster entfernt und durch Nachbauten der Originalfenster ersetzt. Die Fassaden zum Hof erhielten größere Öffnungen mit Stahlfenstern zur Belichtung der Räume.

Um eine klare und großzügige Raumgeometrie zu schaffen, wurden innenliegende Räume zusammengefasst und die Grundrisse vereinfacht. Alle Einbauten der letzten Nutzer, wie Gipskartonwände, Podeste und Zwischendecken, wurden  entfernt. Durch den Rückbau der Geschossdecke erhielt das Kaminzimmer eine großzügige Raumhöhe mit Blick bis in den Giebel. Die alte Tragstruktur der beiden Wirtschaftsgebäude wurde wieder hergestellt. Das eine wird nun zum Parken und das andere als Atelier genutzt. Das alte Scheunentor mit den dahinterliegenden neuen, großen Stahlfenstern dient nun als straßenseitiger Eingang zum Atelier bei Ausstellungen. Während die Garage und das Atelier einen einfachen geschliffenen Estrich erhalten haben, wurden die Wohnräume mit Landhausdielen belegt. Das Dach wurde vollständig gedämmt und die Außenwände wurden innenseitig mit Hanffaserdämmplatten gedämmt.