Zurück zum Profil
KNOWSPACE architecture + cities

Justizzentrum Korneuburg

Ort
Korneuburg
Gebäudekategorie
Justiz, Polizei, Feuerwehr
Bauvorhaben
Neubau
Material Fassade
Glas
Korneuburg / Österreich

Entwurf:         
Christian Kronaus + Erhard An-He Kinzelbach

Projektart:         
EU-weiter Generalplanerwettbewerb 2008, Anerkennung

Auftraggeber:         
BIG Bundesimmobiliengesellschaft mbH

Fachplaner:         
Vasko+Partner Ingenieure (Statik, TGA)

Fläche:          
38.446 m2 BGF

Planungszeit:         
2008

Aufgrund eines fehlenden urbanen Kontextes versucht das Justizzentrum durch die städtebauliche Positionierung seiner Komponenten selbst eine urbane Situation zu erzeugen, die bereits vor der Realisierung der benachbarten, zu verdichtenden Areale funktionieren kann.

Die zentrale Idee ist die einer Straße, einer Magistrale, die das Gericht als ein wesentliches zukünftiges Gebäude der Stadt Korneuburg in besonderer Weise in Beziehung zum alten Stadtkern setzt. Die Strasse beinhaltet die axiale Weiterführung einer fußläufigen Verbindung vom Stadtkern und Bahnhof und bildet die Grundlage einer urbanen Keimzelle für ein neues, die Altstadt komplettierendes Stadtzentrum.

Dem Konzept der Straße liegt die Überzeugung zugrunde, dass sich ein städtischer Organismus durch kontinuierliche Wegeverbindungen und Verkehrsflüsse auszeichnet. Die Straße beinhaltet zugleich eine verbindende und trennende Funktion. Sie ist verbindend in Bezug auf die Anbindung an den Stadtkern und das so erzeugte stadträumliche Kontinuum; zugleich ist sie trennend in Bezug auf die mit ihrer Präsenz verbundene Zweiteilung des Bauplatzes und der daraus resultierenden klaren Trennung von Gerichtsgebäude und Justizanstalt.

Die Trennungsqualität der Straße informiert die Positionierung der einzelnen Komponenten des Justizzentrums. Die Justiz, die ein identitätsstiftender Grundpfeiler von Demokratie und Gewaltentrennung ist, beinhaltet sowohl Rechtssprechung als auch den Strafvollzug. Die eingeführte Straße ermöglicht neben der funktionalen Trennung ein symbolisches Vis-à-vis von beidem, dem Gerichtskomplex und der Justizanstalt und gibt darüber hinaus letzteren ein Gesicht.